Ab 1. April wird die Hauptstraße voll gesperrt
Wie geplant beginnt am 1. April 2023 die Hauptbauphase zur Umgestaltung der Hauptstraße. Damit werden bald auch die ersten Arbeiten an den neuen Hochbahnsteigen in Brackwede sichtbar.
Olaf Lewald, Leiter des Amts für Verkehr, sagt: „Es ist eins der größten und längsten Bauprojekte, die wir aktuell haben. Es ist ein echter Meilenstein, dass die Vorarbeitsphase planmäßig abgeschlossen werden kann. Am Ende steht eine völlig veränderte, helle und moderne Hauptstraße. Darauf können sich die Brackwederinnen und Brackweder freuen.“
Bis es soweit ist, dauert es noch bis Ende 2024. In der Zwischenzeit wird die Hauptstraße zwischen der Gaswerkstraße und der Jenaer Straße voll gesperrt. Damit beginnen nun bald auch größere verkehrliche Einschränkungen für die Anliegerinnen und Anlieger.
Die Vorarbeitsphase an der Hauptstraße war vor knapp einem Jahr gestartet. Seitdem ist viel passiert. Die Stadtwerke Bielefeld haben etliche Meter Gas-, Wasser-, Strom- und Telekommunikations-Leitungen neu verlegt und große Teile auch erneuert. Insgesamt werden in der Hauptstraße rund 200 Meter Gasleitungen, 220 Meter Wasserleitungen, fast 5.900 Meter Stromleitungen und rund 5.600 Meter Kommunikationsleitungen angefasst. Außerdem wurden bereits circa 2.000 Kabelschutzrohre für einen späteren Breitbandausbau ins Erdreich gebracht. Hinzu kommen rund 130 erneuerte Hausanschlüsse.
„Wir sind sehr zufrieden mit den bisher erfolgten Arbeiten“, sagt Andreas Schulze, Leiter Netzplanung und -Bau bei den Stadtwerken Bielefeld. „Bei der Masse an zu verlegenden Leitungen, war das nicht selbstverständlich. Wir haben die ganze Zeit auf sehr beengtem Raum gearbeitet, damit der Verkehr weiter rollen konnte.“ Die Verlegung der Leitungen musste vor dem Umbau der Hauptstraße erfolgen, damit keine Kabel und Rohre beim Bau der Hochbahnsteige im Weg sind. Außerdem konnte so die Versorgungs-Infrastruktur an zukünftige Anforderungen angepasst werden.
In den vergangenen Monaten ist außerdem der alte Ginko-Baumbestand im Baubereich beseitigt worden. Im Anschluss wurden die neuen Standorte für die Bäume vorbereitet, die jetzt zu etwa 85 Prozent fertig sind. Zeitgleich wurden die Fundamente für neue Fahrleitungsmasten der Stadtbahn gegossen – einige folgen auch noch in der Hauptbauphase.
Ab dem 1. April wird die Fahrleitung in der Hauptstraße ab Artur-Ladebeck-Straße bis einschließlich Jenaer Straße demontiert. Auch die meisten Fahrleitungsmasten werden abgebaut. Danach folgt der Straßen- und Tiefbau, bei dem die Gleise verlegt werden und die drei Hochbahnsteige entstehen. Der Gehwegbereich erhält ein neues Gesicht: Straßenbeleuchtung, Parkzonen und Stadtmöblierung werden erneuert und neu angeordnet.
Zusätzlich stabilisieren die Stadtwerke Bielefeld eine wichtige Zubringerwasserleitung für den Bau des Hochbahnsteigs an der Berliner Straße und verlegen weitere Gas- und Wasserleitungen, damit der Umweltbetrieb seine Entwässerungskanäle erneuern kann.
Constantin Vollmer ist beim Amt für Verkehr Projektleiter für die Hauptstraße: „Die Hauptbauphase wird in drei Phasen unterteilt. Die erste findet auf der Südseite statt, die zweite auf der Nordseite. Dabei wird jeweils auf ganzer Länge gebaut. In der dritten Hauptbauphase wird zwischen Berliner Straße und Jenaer Straße gebaut – dann ist der Haupteinkaufsbereich wieder besser zugänglich.“
Während dieser umfangreichen Arbeiten wird die Hauptstraße im Baubereich für den Stadtbahn- und Busverkehr sowie den Rad- und Autoverkehr voll gesperrt. Projektleiterin Regina Mahlo: „Die Seite, auf der nicht gebaut wird, muss für Baustellenfahrzeuge, Lieferverkehr sowie Rettungseinsätze und Anwohner mit privatem Stellplatz freigehalten werden. Wir werden versuchen, ab 18 Uhr und am Wochenende auch sonstigen Anliegerverkehr möglich zu machen. Wichtigste Botschaft ist aber, dass für Fußgänger der Weg auf voller Länge frei ist – die Hauptstraße und damit die Geschäfte, Arztpraxen und Häuser, bleiben erreichbar.“
Ab dem 1. April 2023 bis Ende 2024 wird ein vollumfängliches Ersatzkonzept für die Stadtbahnlinie 1 und die Buslinien in der Hauptstraße an den Start gebracht. Die Linie 1 endet an der Haltestelle Brackwede Bahnhof und wird im Abschnitt zwischen Brackwede Bahnhof und der Endstation Senne durch Busse ersetzt. Zusätzlich wird die Buslinie 135 zur Stadtbahn-Haltestelle Brackwede Bahnhof verlängert. Somit verkehren zwei Busse zu jeder Stadtbahn-Fahrt zwischen Brackwede Bahnhof und Senne.
Um attraktive Alternativrouten in die Innenstadt anzubieten und um den provisorischen Verknüpfungspunkt Brackwede Bahnhof zu entlasten, wird es zudem ein umfangreiches Buskonzept geben. Zwei neue Linien ermöglichen so jeweils im 20-Minuten-Takt direkte Verbindungen zwischen dem Jahnplatz und Brackwede (Linie 228) sowie zwischen Sieker und Brackwede (Linie 136). Die Linie 28 wird über den Quellenhofweg umgeleitet, die Linie 36 fährt zwischen Senne und Brackwede Bahnhof. Die Linien 94, 121, 123 und 128 werden jeweils zur Stadtbahn-Haltestelle Brackwede Bahnhof verlängert und bieten einen Anschluss an die Linie 1. Die Hauptumleitung für die Busse führt über den Stadtring, die meisten Linien bedienen die Haltestellen Brackwede Kirche in der Berliner Straße und Wikingerstraße sowie Ersatzhaltestellen im Bereich Gaswerkstraße und Bezirksamt. Von dort ist die Hauptstraße fußläufig erreichbar. moBiel wird ab März umfangreich über die Umleitungen berichten. Anwohner und Anwohnerinnen in Brackwede und Gadderbaum werden dann auch per Post über die Änderungen informiert.
Alle öffentlichen Parkplätze entlang des Baufeldes entfallen ebenfalls. Dafür gibt es Parkmöglichkeiten in der Umgebung der Hauptstraße. Der Autoverkehr wird über den Stadtring und die Gotenstraße ausgeschildert.
Der Umweltbetrieb nutzt die Bauarbeiten, um eine weitere Maßnahme durchführen zu können. Auf der Hauptstraße wird zwischen der Gütersloher Straße und Lönkert der Regenwasserkanal neu verlegt. Dabei geht es um einen Abschnitt von etwa 210 Metern.
Matthias Seipel, Geschäftsbereichsleiter Stadtentwässerung beim Umweltbetrieb, erläutert: „Weil diese Arbeiten nur in offener Bauweise erfolgen können, müssen wir in dem Abschnitt die Hauptstraße halbseitig sperren und die Stadtbahn kann nicht fahren. Der Zeitpunkt dafür ist nun also ideal.“
An der Kreuzung Lönkert/Hauptstraße wird der Kanal unterhalb der Schienen verlegt. Der neue Kanal hat dann einen größeren Durchmesser und kann so mehr Regenwasser aufnehmen.
Im Vorfeld müssen bis Ende Februar acht Bäume gefällt werden, die sich auf der Kanaltrasse befinden. Nach Abschluss der Arbeiten werden dort wieder neue Bäume gepflanzt. Ab April werden dann die Versorgungsleitungen der Stadtwerke umgelegt. Im Juli beginnt der eigentliche Bau, der etwa fünf bis sechs Monate dauern wird.
Cornelia Christian, Geschäftsbereichsleiterin Kundenmanagement und Verkehrsplanung bei moBiel, sagt: „Uns ist bewusst, dass die Einschränkungen für alle Anliegerinnen und Anlieger der Hauptstraße erheblich sein werden. Deswegen setzen wir seit Anfang der Baumaßnahme auf größtmögliche Kommunikation. Wir sind im ständigen Austausch mit den Gewerbetreibenden vor Ort und informieren auf vielen unterschiedlichen Kanälen.“
Für alle Interessierten ist ab sofort das Baubüro am Treppenplatz geöffnet. Dort sind die Baustellenkommunikatoren in der Regel anzutreffen. Auch individuelle Termine können vereinbart werden, um dringende Anliegen zu klären oder sich generell über den Bauablauf zu informieren.
Am 6. und 7. März wird es, wie auch vergangenes Jahr, weitere Informationsabende geben. Am 6. März sind alle Gewerbetreibende und am 7. März alle Anwohnerinnen und Anwohner in die Aula des Gymnasiums Brackwede eingeladen. Dort wird von 18 bis 20 Uhr über die Baumaßnahme und ihre Auswirkungen informiert.
Alle aktuell relevanten Informationen gibt es bereits seit Beginn der Vorarbeitsphase auf der Homepage: www.hauptstrasse-bielefeld.de. Dort haben alle Interessierten die Möglichkeit, sich für einen Newsletter einzutragen.
Die Anwohnerinnen und Anwohner sowie Gewerbetreibende sind per Post bereits über den Start der Bauarbeiten und die Informationsabende informiert worden. Sie können sich jederzeit telefonisch und schriftlich bei den Baustellenkommunikatoren melden.
Die Bauarbeiten an der Hauptstraße sind nötig, um die gesetzlich geforderte Barrierefreiheit für den öffentlichen Personennahverkehr herzustellen. Die gesamte Baumaßnahme umfasst einen Zeitraum von drei Jahren. Diese Zeit teilt sich in die Vorarbeitsphase und die Hauptarbeitsphase. Ende 2024 soll alles fertig sein.
